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Waldbaden als Strategie für Stressreduktion, Resilienz und Burnout Prävention

Der Begriff des „Waldbadens“ leitet sich vom japanischen „Shinrin Yoku“ ab und bedeutet so viel wie „eintauchen in die Waldatmosphäre“. Seit etwa 10 Jahren laufen in Japan diverse Forschungsprojekte über die gesundheitlichen Auswirkungen des Waldes auf den Menschen. Zahlreiche Studien belegen mittlerweile die positiven Wirkungen des Waldbadens auf Psyche und Immunsystem. In Japan und Südkorea bildet die Waldtherapie einen festen Bestandteil in der Gesundheitsvorsorge und ist auch auf Krankenschein erhältlich. Waldbaden wird in der Burnout Prävention und im Resilienztraining den Menschen als ebenfalls hilfreiche Maßnahme zur Selbstfürsorge empfohlen.

Menschen die krank sind, brauchen zum Beispiel weniger Schmerzmittel, wenn sie die Möglichkeit haben einen Wald aufzusuchen. Wer häufig ins Grüne blickt, hat seltener Kopfschmerzen und Kinder sind aufnahmefähiger in der Schule, je mehr Grün sie von ihrem Fenster aus sehen. 

Waldbaden ist nicht das Gleiche wie ein „normaler Waldspaziergang oder eine Waldwanderung“.
Beim Waldbaden geht es darum, die nachweislich heilsame Wirkung gezielt zu nutzen. Im Wald bewusst die Sinne öffnen und schärfen, Achtsamkeit üben und bewusstes Atmen, spezielle Übungen des Loslassens und Meditationen können Teil eines Waldbads sein.

Wie wirken sich regelmäßige Waldbaden – Einheiten auf Körper, Geist und Seele aus?

  • Senken den Blutdruck und so auch das Risiko für Herz- und Kreislauferkrankungen
  • Stärken das Immunsystem
  • Verbessern die Konzentration
  • Wirken beruhigend und schlaffördernd
  • Lindern Atemprobleme
  • Senken den Blutzuckerspiegel
  • Reduzieren die Konzentration des Stresshormons Cortisol
  • Schärfen die Sinne
  • Entspannen, hellen die Stimmung auf
  • Gewinnen an Lebensenergie und Glücksgefühlen
  • Tiefes Gefühl an Verbundenheit zur Natur entsteht
  • Verbundenheit zu sich selbst finden bzw. wieder finden
  • Hervorragende Unterstützung bei Mentaltraining

Waldbaden heißt die Sinne öffnen! Unsere Sinne öffnen uns das Tor zur Welt. All die Eindrücke die wir über unsere Sinne erhalten haben Einfluss auf unsere Lebensqualität. Je feinfühliger und klarer unsere Sinne sich entfalten können, desto intensiver erleben wir die Welt. Vernachlässigen wir unsere Sinne, verarmt unsere Wahrnehmung und somit auch unser Leben. Der Hirnforscher Gerald Hüther schreibt: „Der Mensch ist Natur: unser Sinnesapparat ist dafür geschaffen, mit der Natur in direkten Kontakt zu stehen, und wir sind sowohl körperlich als auch kognitiv und psychisch an das Leben in der Natur angepasst. Natur ist auch im Informationszeitalter für den Menschen immer noch essenziell wie gesunde Ernährung.“

Was macht heilsames und effizientes Waldbaden aus?

  • Ganz langsames gehen (schlendern)
  • Rasten und Pausen machen
  • Alle Sinne weit öffnen: sehen, riechen, hören, fühlen, schmecken
  • Staunen und begeistern
  • Bewusstes atmen, Atemübungen
  • Achtsamkeit
  • Meditation
  • Sanfte Bewegungen wie z.B Dehnungsübungen, Qigong oder Yoga
  • Solozeit (vor allem, wenn man in der Gruppe unterwegs ist)

Lass alles, was dich beim Waldbaden ablenken könnte zu Hause und genieße die Zeit nur für dich. Nimm dir eine Flasche Wasser, ein Büchlein und einem Stift mit, falls dich kreative Inspirationen überkommen. Lass dich auf die Langsamkeit und die Ruhe ein. Du solltest dir Minimum zwischen 1,5 und 2 Stunden Zeit nehmen. Schütze den Wald und achte während des Waldbadens darauf das empfindliche Ökosystem nicht zu beschädigen.

Das ist Waldbaden – eintauchen, entspannen, abschalten, den Wald aus einer neuen Perspektive erleben, mit allen Sinnen genießen und gleichzeitig der Gesundheit etwas Gutes tun!

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Helga Gruber, MBA – govital.coach